Sexarbeiter_innen sind im Schnitt in Deutschland nicht stärker von HIV betroffen als andere Menschen. Wenn sie jedoch unter prekären, ungesicherten Umständen arbeiten müssen, weil sie z. B. keinen gesicherten Aufenthaltsstatus haben, unter Druck Geld verdienen müssen, keine gute Unterstützung beim Einstieg erhalten haben, ihre Rechte nicht kennen, aber Ablehnung erleben, kann es schwierig werden. Eine geregelte Ausbildung für Sexarbeit gibt es nicht. In Kombination mit teilweise mangelndem Wissen und der Angst vor Stigmatisierung besteht dann die Gefahr, dass HIV-Infektionen zu spät erkannt oder behandelt werden.

Unser Ziel: Wir wollen, dass Sexarbeiter_innen ein umfassendes Informations- und Beratungsangebot auch zu HIV zur Verfügung steht, niedrigschwellige Testangebote und Unterstützung beim Zugang zur Therapie.

Das wird uns gelingen, wenn wir:

  • Streetworker_innen mit zielgruppenrelevanten Informationsmaterialien und finanziellen Ressourcen ausstatten.
  • die Zugangsschwellen für Beratung und Testangebote senken.
  • Die Professionalisierung und Entstigmatisierung von Sexarbeit unterstützen.

„Wenn wir die Gesundheit von Sexarbeiter_innen fördern wollen, müssen wir uns für ihre Rechte und für ihre Professionalisierung einsetzen“

Stephanie Klee ist Sexarbeiterin und Prostitutions-Aktivistin. Die diplomierte Sozialarbeiterin setzt sich für die Rechte von Prostituierten ein und gründete 2002 den Bundesverband Sexuelle Dienstleistungen mit. Ihr erklärtes Ziel ist es, dass Sexarbeit unter professionellen Bedingungen und ohne Stigma stattfinden kann – damit die optimalen Voraussetzungen für die Gesundheit von Sexarbeiter_innen und ihren Kunden gegeben sind.